Sonntagsgedanken

4. Sonntag der Passionszeit (Laetare)

Liebe Leserin und lieber Leser,

wer jetzt auf die vielen Bäume an den Straßenrändern Tokyos schaut, kann die Spannung förmlich spüren. Über und über finden sich Knospen an den Zweigen und Ästen. Sie stehen kurz davor aufzubrechen, die Blüten kurz davor durchzubrechen. Mit Spannung und Vorfreude beobachten auch wir die Kirsche vor der Kreuzkirche. An der einen oder anderen Stelle ist die erste Blüte schon da.

Da kommt etwas, da verändert sich etwas. Diese spannungsvolle Erwartung vor der Blüte kann etwas von dem erlebbar machen, was den Sonntag Laetare ausmacht. „Freuet euch (laetare) mit Jerusalem!“ (Jes. 66, 10) – mitten in der Passionszeit kommt die Freude in den Blick.

Doch die Freude ist noch nicht durchgebrochen, noch nicht aufgebrochen. Noch ist sie eingeschlossen und verborgen. Und sie benötigt diesen Weg des „Brechens“, auf andere Weise kommt sie nicht zum Vorschein. Doch ist sie gleichzeitig schon da, wie die Blüte in der Schale der Knospe schon da ist. In allem Harten und in allem Leid ist die Freude schon gegenwärtig. Wie wunderbar wenn die Freude durchbricht und alles Leid hinter sich lassen will.

Einen gesegneten Sonntag,

Ihre/Eure
Bettina Roth-Tyburski und Marcus Tyburski

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